Sonntag, 3. Februar 2019

Wickelauflage selber machen

Oh wie lang ist es her, das ich etwas gepostet habe! Mittlerweile ist der Große 18 Monate alt, der Kleine vier Monate! :)

Dementsprechend wird natürlich mehrmals am Tag gewickelt und unsere Wickelauflage ist ein unverzichtbarer Gegenstand. Leider mussten wir feststellen, das unsere Auflage von Julius Zöllner nach knapp einem Jahr schwächelte und gänzlich platt war. Noch ein halbes Jahr später kamen Risse dazu, die ziemlich scharfkantig waren. Wir haben die Auflage nur mit klarem Wasser gewaschen, es lag immer ein Handtuch zum Schutz drauf - dennoch, die Qualität ist in unseren Augen mangelhaft, wir wollen ja nicht alle paar Monate eine neue Wickelauflage kaufen müssen, dafür haben wir weder das Geld, noch sehen wir ein, so viel Müll zu produzieren.

Also der Plan, eine Wickelauflage selber herzustellen. Eine passende Schaumstoffplatte fanden wir schnell auf Amazon, sie maß 1 x 1 Meter und hat 6 cm Dicke. Als Bezugstoff wählte ich PUL (PUL steht für Polyurethane laminated = ein mit Polyurethan beschichteter Stoff), der auch für Stoffwindeln genutzt wird und somit wasserdicht ist.



Als erstes habe ich natürlich die Maße unserer Wickelkommode übertragen, ein schönes, krummes
Maß: 93 x 59 cm.


Dann hieß es zuschneiden. Ich habe dafür ein einfaches Brotmesser genommen, das ging wunderbar leicht durch. Was aber wichtig dabei ist, unbedingt beim Schneiden die Matte stabilisieren, damit sie nicht zu doll rumwackelt, denn umso sauberer wird der Schnitt.


So passte sie schon fast ganz gut auf unsere Kommode.


Fast ;)


...ein bisschen die Ecken anpassen...


...hat leider nicht ganz so sauber geklappt, aber das wird man später nicht mehr sehen, also kein Drama! :)


Das ist unser PUL!



Auflegen, ausschneiden.


Aus dem langen Reststück habe ich zwei Bahnen für die Umrandung geschnitten.


Dann alles zusammen nähen mit der treuen Pfaff - für mich war es übrigens das erste Mal PUL nähen, gar nicht so einfach, aber dennoch machbar! Es rutscht zwar ab und zu gerne mal ein bisschen aus der Richtung, aber wenn man gut aufpasst, klappt es dennoch!


Ich habe an der hinteren Kante eine Öffnung gelassen, um die Matte einschieben zu können.


Die habe ich mit Hand vernäht - und fertig ist das gute Stück!


Sie ist perfekt für meine Jungs, die nun endlich wieder weich gebettet sind beim Wickeln! :)
Insgesamt hat uns die Auflage an Materialkosten 39 Euro gekostet (16 € die Schaumstoffplatte, 23 € der PUL). Ich bereue es wirklich, nicht schon vorher auf die Idee gekommen zu sein, denn dann hätten wir uns das Geld für die vorige Auflage sparen können. Aber wir haben ja noch eine ungewiss lange Wickelzeit vor uns und können sie ausgiebig nutzen! :)

Samstag, 21. April 2018

Und plötzlich ist man Mama

Heute liegt die Geburt bereits über acht Monate zurück und unsere Software Familie läuft super! Nun endlich finde ich auch mal die Zeit, mein geplantes Résumé zu schreiben. Dafür werde ich die Punkte nutzen, die ich schon zu meinem Beitrag zum Thema Schwangerschaft genutzt habe.


1. Bevormundung/Besserwisser
Oh ja, es gibt sie noch immer. Und sie halten natürlich nicht ihre besserwisserischen Klappen. Zu allem haben sie natürlich ihre perfekte Meinung und Lösung, deren Inhalt einen wirklich überhaupt nicht interessiert! Du musst dies machen, du musst das machen... Wenn dein Kind XYZ hat, hilft nur dies oder das... Das Ding ist ja auch, das diese Leute überhaupt nicht merken, das sie einem damit tierisch auf den Senkel gehen. Klar gibt es wirklich gute Ratschläge, die ich im Gespräch mit anderen kriege, aber da habe ich auch selber nachgefragt und nehme diese Sachen auch dankbar an. Aber alles und jeder andere kann mir gestohlen bleiben. Sehr genial sind auch Sprüche, die mit „Wartets mal ab, bis das kommt...“ anfangen. Bis jetzt haben wir alles locker gepackt, bestimmt auch weil Kai ein sehr ausgewogenes Kind ist, aber diese Dramatisierung von irgendwelchen Dingen nervt einfach.

2. Übermütter und Untermütter
Wow! Ja, man kann ganz leicht aus einer Mücke einen Elefanten machen. Ich habe ja im Vorbereitungskurs und im Rückbildungskurs andere Mütter kennen gelernt und damit auch gelernt, das jede Entwicklung und jedes Thema zum Kind zu einem Drama werden kann. Kann. Erste Impfung? Oh, das hat Kind A super schlecht vertragen, es war so schlimm! Einschlafen am Abend? Nur unter haargenau diesen Voraussetzungen und keinen anderen! Erster Zahn? Schon zwei Wochen vorher höchst dramatisch angekündigt mit der ganzen Vielfalt an Symptomen. Bei der zweiten Impfung lief es dann natürlich noch schlimmer als bei der ersten... Und dann der erste Brei!
Teilweise fühlt man sich bei solchen Horrorerzählungen schon fast gehässig, wenn man erzählen kann, dass das eigene Kind jeden Punkt locker gemeistert hat und wir überhaupt keine Schwierigkeiten hatten. Im Übrigen ist man in der Gesprächsrunde auch ziemlich schnell irgendwie Außenseiter, wenn man nichts Negatives zu berichten hat. Woran es liegt? Nun, dazu kann sich jeder selbst ein Urteil bilden.
Das Gegenstück dazu sind Mütter, die gewisse Dinge einfach nicht auf die Reihe bekommen, wo du großes Mitleid mit dem armen Würmchen hast, was dadurch leidet. Zum Glück gibt es aktuell in meinem Umfeld nur einen Fall, der mir Kopfschmerzen bereitet. Da erfährt man von Dramen zwischen Mutter und Vater, wo Jugendamt und Polizei mit drin hängen, von Krankheit des Kindes, welches einfach nicht ins Krankenhaus gebracht wird, weil es bequemer ist. Das sind Momente, in denen man sich wünscht, es gäbe einen Führerschein für's Elternsein. Und es ist ja nicht so, als stünde diese Mutter alleine mit ihrem Kind da – dort steht eine riesige Familie, die wirklich Himmel und Hölle in Bewegung setzt, aber es wird nur abgewunken oder gemeckert, man solle sich nicht einmischen. Leidtragend ist allein das Kind, welches sich nicht wehren kann.

3. Freundschaften
Ja, man hat mich nicht vergessen, danke dafür! :)
Ich finde es faszinierend mit anzusehen, wie Freunde das erste Mal in Kontakt mit meinem Sohn treten. Da tun sich ganz neue Welten auf und es ist einfach toll mit anzusehen. Und ja, ich habe mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, mit welch einer Ausdauer meine beste Freundin sich mit Kai befasst hat – obwohl Kinder für sie bekanntermaßen wie von einem anderen Stern sind.
Aber nicht alle Änderungen in den Freundschaften waren positiv. Mancher fordert noch immer so, als wenn sich nichts geändert hätte und sogar noch mehr. Aber mit einem Kind ändern sich die Prioritäten, es ist nun mal Tatsache, das keine Freundschaft der Welt vor dem eigenem Kind steht. Leider war das nicht allen klar. Aber ich bin ganz ehrlich, wieso soll ich mich für jemandem krumm machen, der nicht verstehen will, das es wichtigere Dinge gibt, die Vorrang haben? Ich fühle mich auch nicht schlecht, wenn ich dann beschließe, bis hier her und nicht weiter – denn alle anderen haben es wie selbstverständlich erkannt und die Freundschaften laufen deswegen noch immer super.
Ein Kind zu bekommen bedeutet also auch einen gewissen Bruch im Bereich Freundschaft. Wer nicht verstehen will, der muss halt gehen.

4. Gesprächsthemen
Klar erzähle ich super gerne über die neuesten Dinge, die unser Knirps gemeistert hat. Der Austausch darüber ist einfach herrlich, denn meist gibt es dazu immer was zu lachen! Seine Bewegungen, seine Mimik, wie sein Charakter sich entfaltet – und jeden Tag gibt es wieder etwas Neues! Aber wie schon in der Schwangerschaft gibt es trotzdem auch noch andere Themen in meinem Leben und ich genieße es, das ich in meinem Umfeld eine so bunte Mischung an Menschen habe, mit denen ich mich über wirklich alles mögliche unterhalten kann. Ich bin nicht gefangen zwischen unendlichen Themen um's Kind, es gibt immer Abwechslung! Ich denke aber, es kommt auch drauf an, in welchen Gefilden man sich bewegt. Ich hab auch eine Mutter kennen gelernt, die besucht eine Hand voll verschiedene Kurse mit ihrem Kind und ist so natürlich rund um die Uhr voll im Thema drin – aber dort herrscht wohl auch der Wunsch danach.

5. OMG ein Kind! Die Dramateure
Tatsächlich ist noch niemand in irgendeine Art Panik wegen Kai ausgebrochen.

6. Streichelzoo
Schon während der Schwangerschaft hat es mich extrem angekotzt, wenn jemand so distanzlos meinen Bauch getätschelt hat. Und meine Bedenken bezüglich Kai und dem Begrabbeln waren auch durchaus gerechtfertigt. Es gibt so viele Leute, die dann einfach ankommen und meinen, sie dürften ein Baby anfassen. Egal ob bekannt oder sogar fremd, in meinen Augen einfach ein Unding! Auch hier finde ich, gibt es schon vorher Distanzen, die auch beim Kind eingehalten werden sollten. Klar dürfen wirklich sehr enge Personen mein Kind über den Kopf streicheln oder mit ihm Händchen halten (mal abgesehen von denen, die Raucherhände haben), aber doch nicht jeder, der mich kennt! Zumal anscheinend keiner einen Gedanken daran verschwendet, das so ein kleines frisches Würmchen noch nicht so ein Immunsystem aufweist, wie ein erwachsener, normal geimpfter Mensch! Ich kann es einfach nicht leiden, wenn Hinz und Kunz der Meinung sind, sie müssten unbedingt mein Kind betatschen. Ein etwas älteres Kind grabbelt man doch auch nicht zur Begrüßung an! Und Jugendliche würden wohl glatt mit der Hand ausholen, wenn ihnen jemand über die Wange streichelt...

7. Muttergefühle?
Oh ja, ich habe Muttergefühle. Aber wie und wann entstehen sie?
Ich hatte sie nicht sofort so intensiv, sobald ich meinen Kleinen auf mir liegen hatte. Da lag dann dieses kleine Würmchen, ich noch total fertig von der Geburt und dann kommt so der Gedanke: 'Das ist mein Kind? Ich habe ein Kind?'
Mein Kopf musste es erst einmal realisieren, ich musste ankommen und vor allem vom Stress der Geburt herunterfahren. Aber die Gefühle kommen, sie sind sehr stark und man wird wahrhaft zum Tier, wenn man in Sorge um das eigene Kind ist. Aber es ist vor allem diese unbändige große Liebe zu einem kleinen Wesen, das da einfach in die eigene Welt plumpst und durch seine bloße Existenz ein unbeschreibliches Gefühl auslöst. Und mit jedem Tag wird mir bewusster, wie richtig diese Entscheidung war. Es tut einfach unbeschreiblich gut, er ist gehört zu den besten Dingen in meinen Leben, die mir passiert sind. Ich bin sehr sehr gerne Mutter, ich liebes es! Deswegen ist es für mich auch nicht dramatisch, das ich eben nicht mehr so frei in meiner Gestaltung der Freizeit bin, auch wenn ich natürlich gerne mal wieder was mit Freunden unternehmen würde. Einige hatten ja angeboten, das sie gerne auf unser Kind aufpassen, damit wir dann mal 'Ruhe' haben. Tja, nein danke, brauche ich nicht. Es regt mich auch noch immer auf, wenn sich jemand förmlich aufdrängt und mir mein Kind abreden will. Bestes Beispiel hatten wir während unseres Urlaubs in Dänemark, letztes Jahr im Herbst. Ich sagte noch, das man Kai bitte nicht so überhäufen soll, das er Ruhe braucht nach der langen Fahrt. Nein, die Tante konnte ihn patu nicht in Ruhe lassen, ist die ganze Zeit mit irgendwelchem Zeugs bei ihm am Tüddeln gewesen. Er hatte keine Chance, mal zu entspannen und sich die neue Umgebung anzusehen. Das Ende vom Lied war, das er die ganze Nacht im Zwei-Stunden-Takt aufgewacht ist und dann natürlich Hunger hatte. Er schlief schlecht ein und war insgesamt recht knittrig. Ich bekam in dieser Nacht kaum ein Auge zu, ich brauche über eine halbe Stunde zum einschlafen. Ich war praktisch eingeschlafen, da war er schon fast wieder wach. Am nächsten Morgen, ich hatte Kai bereits in seinem Maxi Cosi an den Frühstückstisch gesetzt, betüddelt ihn sofort wieder die Tante. Diese hat natürlich mitbekommen, das ich überhaupt nicht geschlafen habe und was ist ihre Reaktion? 'Ich werd heute auf dich aufpassen, damit die Mama in Ruhe schlafen kann!' - zu meinem Sohn. Hallo?! Erstens versteht er überhaupt nicht, worum es geht, also warum wird das Wort an ihn gerichtet? Er könnte ja nicht einmal nein sagen! Zweitens ist es in meinen Augen eine totale Frechheit, einfach so über den Kopf der Mutter etwas zu entscheiden, vollkommen egal in welcher Art von Absicht es gesagt wurde! Meine Reaktion war, das ich deutlich gesagt habe, das ich garantiert nicht schlafe, wenn er wach ist und das ihn jeder in Ruhe lassen soll, ihn überhaupt nicht mehr betüddeln soll, weil ich sonst gar nicht mehr in diesem Urlaub ein Auge zubekomme! Aber ist die Grundbotschaft angekommen? Wohl eher nicht. Etwas später war ich mit Kai im Pool, ich in Bikini, er in Badewindel. Da kommt die Tante rein und macht mit ihrem Handy ungefragt Fotos – jeder Cosplayer weiß, wie sehr es einen ankotzt, wenn jemand einfach ungefragt Fotos von einem macht. Okay, Familie. Aber wenn man halbnackt ist? Ich war so sprachlos, das ich erst nach dem Urlaub per Nachricht geschrieben habe, das die Fotos bitte sofort gelöscht werden sollen und das man keine Fotos von Kai irgendwo hinschicken darf. Es ist nun einmal das Kind von Fabian und mir, da haben nur wir das Recht, Fotos von ihm zu verschicken, sonst niemand. Für jemanden, der auch aus der entfernten Verwandtschaft Fotos und Videos eines anderen Kindes wild durch die gegen zeigt und verschickt, scheinbar nicht nachvollziehbar. Und das sind Momente, wo die Muttergefühle so richtig durchschlagen. Es ist mein Kind und das beschütze ich nach meinen Maßstäben um jeden Preis!
Das durfte auch eine andere Tante erfahren, die in unserer alten Wohnung ungefragt die Treppe hoch marschierte (aufgebaut wie ein einfaches Einfamilienhaus, unten Oma, kleine Tür, Treppe nach oben und schon unsere Wohnung), drei Tage nachdem wir aus dem Krankenhaus wieder zuhause waren. Mir ging es zu diesem Zeitpunkt eh schlecht, die Hormone spielten verrückt, weil der Körper sich wieder neu einspielt und dazu noch die Nächte mit wenig Schlaf. Sie kam also ungefragt einfach die Treppe rauf und brüllte nur Hallo. Und ich rief sauer zurück, das ich gefälligst gefragt werden will, bevor hier jemand einfach die Treppe rauf kommt. Die Tante moserte irgendwas und dampfte beleidigt ab. Es handelt sich in diesem Fall übrigens um die gleiche Tante, deren Tochter drei Wochen vor mir entbunden hat. Die meinte, ich käme auch noch auf den Trichter, das ich mein Kind in eine Krippe geben muss. Was soll ich sagen... Die Tante hab ich mittlerweile gefressen, sie strapaziert einfach nur noch meine Nerven. Es ist erschreckend, wie wenig Einfühlungsvermögen einige Menschen haben.
Wie schon beim letzten Beitrag sei an dieser Stelle auch das Rauchen nochmal erwähnt. Es ist nicht allen Rauchern klar gewesen, das es unerwünscht ist, das Baby mit frisch eingerauchten Händen zu berühren. Aber es klebt nun einmal Nikotin am Raucher, überall am Körper. Und ich halte natürlich Gifte von meinem Kind fern. Da musste dann nochmal ein deutlicheres Gespräch geführt werden, um zu vermitteln, das es so leider nicht geht. Das es auch nicht okay ist, wenn man zwei Stühle weiter neben dem Baby auf Terrasse sich die Zigarette anzündet. Und das ich mit meinem Sohn auch keinen Raum betrete, in dem vorher geraucht wurde. Auch das er dort nicht krabbeln darf. Vermutlich machen sich Raucher viel zu wenig oder gar keine Gedanken über dieses Thema, aber es ist und bleibt ein Gift, das für das Kind schädlich ist. Und das Kind hat es sich nicht ausgesucht, sich diesem Gift auszusetzen.
Leider können so auch gewisse Barrieren entstehen. Denn wenn Opa viel raucht, kann er seinen Enkel nie auf den Arm nehmen. Aber das Problem liegt dann nicht bei mir als Mutter, denn ich möchte mein Kind vor etwas schützen. Dieses Recht hat jede Mutter und keine sollte sich schlecht fühlen, wenn sie es durchsetzt.
Ich liebe mein Kind und will ihm ein gesundes Leben ermöglichen!

8. Aus Beschäftigungsverbot wird Elternzeit – sie hat jede Menge Zeit
Ja, wie ist das eigentlich als frische Mama? Ich hab vor allem in meiner Nähgruppe ständig gelesen, das die frischen Mütter zu nichts kamen. Ich hingegen fand immer wieder genügend Zeit, um für Kai zu nähen. Neben dem Haushalt und anderen Dingen, die so anfielen. Nur eines blieb hoffnungslos auf der Strecke: das Final Fantasy 14 zocken. Ich habe dieses Spiel geliebt, ich habe Freunde dadurch gefunden, es verbindet mich auch mit Thomas. Doch nun ist die Zeit des Spielens leider vorbei. Das Zocken verlangt nach Regelmäßigkeit, doch das funktioniert nicht. Ich kann alles andere spontan und ganz flexibel an den Tag anpassen und einfügen, aber bei dem Spiel geht es leider nicht. Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, das meine Zeit in diesem Spiel vorbei ist.
Auf der anderen Seite habe ich mir dafür eine andere Beschäftigung an Bord geholt: ich schalte Fanfiction auf Animexx frei! Nachdem ich über ein Jahrzehnt selbst nur Geschichten hochgeladen habe, arbeite ich nun auch auf der anderen Seite mit. Auch hier kann ich zu jeder Zeit, selbst nachts, arbeiten und einfach etwas Nützliches von zuhause aus tun. Es ist zwar an manchen Tagen einfach zum Haare raufen (oder zum Kopf gegen die Wand schlagen), bei der Rechtschreibung und Grammatik, die einem da geboten wird, aber zum Glück ist ja nicht alles so! :)
Und manchmal findet man richtig tolle Perlen, die einfach lesenswert sind!

9. Schlaf
Zu Beginn wachte Kai in der Nacht vier oder fünf Mal auf. Es hat sehr geschlaucht, ich war immer nur müde. Aber dennoch funktionierte ich einfach. Es ist überraschend, mit wie wenig Schlaf man auskommen kann. Sechs Wochen lang lag er neben mir, mit in unserem Bett. Dann habe ich die Geräuschkulisse nicht mehr ausgehalten. Kai zog in sein eigenes Bettchen, prompt schlief er auch gleich viel länger und kam nur noch zwei oder dreimal in der Nacht an. Mit der ersten Impfung schlief er durch. Er pendelte sich schnell auf einen Rhythmus ein, von 19 Uhr abends bis 9 Uhr morgens. Aktuell sind wir bei 19 – 8 Uhr.

10. Bewegungslegastheniker
Wow, was man so alles mit einer Hand machen kann! Auf dem einen Arm das Kind, mit dem anderen schmeißt man den gesamten Haushalt! Magic!!! Und wie man sich verbiegen kann, wenn man an etwas will und zeitgleich das Kind auf dem Wickeltisch festhalten muss! Mir fällt kein Punkt ein, der so gegenteilig ist wie dieser!

11. Essen
Ich hatte sehr schnell wieder mein Ausgangsgewicht. Denn natürlich hat Kind immer Vorrang. Nur wenn ich wirklich kurz vor dem Umkippen bin, muss er warten. Nach dem Motto: eine bewusstlose Mutter kann sich nicht um ihr Kind kümmern! Ansonsten muss ich halt einfach warten. Andererseits habe ich dann aber auch meine Ruhe, denn sonst würde da jemand weinen und klagen, das er Hunger hat.
Je älter er wird, desto weniger Eigenrechte hab ich an meinem Essen. Es ist wie der berühmte Blick eines Hundes – das willst du alleine essen? Komm, lass mich doch probieren, gib mir etwas ab! Und so kostet sich der kleine Mann quer durch meinen Speiseplan. Und er guckt sehr enttäuscht, wenn er mal leer ausgeht. Aber noch kann er halt nicht alles essen, auch wenn er es will. Seine Mimik dabei zu beobachten ist übrigens Gold wert! Das erste mal Orange! Yummy! Kiwi? Uäääh, zu sauer!

12. Kleidung
Beim Auswählen der Kleidung denke ich jetzt mehr rational. Es muss etwas sein, wobei er mir nicht die Luft abschneidet, wenn er dran zieht. Es sollten auch keine Bänder oder Kordeln hinab hängen, das ist sehr nervig, wenn man das Kind wickeln möchte und sich vorne über beugt. Gleiche Gedankengänge gibt es auch zum Thema Schmuck und Haare: nicht das er einen erwürgt oder mir die Haare raus reißt, wenn ich ihn auf den Arm habe.

13. Toilettengänge
Anfangs ganz entspannt. Aktuell ist es in seinen Augen eine Frechheit, wenn ich ins Bad gehe und die Tür hinter mir zuziehe. Dann hockt er vor der Tür und heult wie ein Schlosshund! Nein, er will die Möglichkeit haben, mir zu folgen, egal in welchen Raum! Und wenn es das Bad ist und ich aufs Klo muss! Klar könnte ich nun auf Biegen und Brechen meine Privatsphäre einfordern. Aber wozu der Stress... So lernt das Kind direkt, das der Mensch im Normalfall die Toilette benutzt und eben keine Windeln trägt.

14. Hormone
Wie bereits erwähnt, hatte ich kurz nach der Entbindung einen Tumult in meinem Hormonhaushalt. Babyblues nennt man es auch, obwohl es eigentlich viel mehr mit dem eigenen Körper zu tun hat. Die Hormone stellen von schwanger auf nicht schwanger um und für mich war es deutlich in meiner Laune spürbar. Ich vergleiche es gerne mit dem Absetzen eines Antidepressiva. Das soll man ja auch nicht von den einen auf den anderen Tag absetzen, es zeigt sich halt deutlich, das sich im Körper etwas umstellt.

15. Die wachsende Kugel und die Kindsbewegungen werden zum Schrumpelbauch und wachsendem Kind
Die Schwangerschaft hat natürlich ihre Spuren an meinem Körper hinterlassen. Ich habe Streifen und die Elastizität meines Bauches lässt auch zu wünschen übrig... Da ich aber nun mit dem zweiten Kind schwanger bin, kann mir die Form meines Bauches grade herzlichst egal sein. Ich kümmer mich dann nach der Schwangerschaft um ihn! :'D
Hingegen ist es beeindruckend zu sehen, wie schnell Kai wächst! Alle sechs bis acht Wochen kann ich die gesamte Garderobe von ihm austauschen. Und wenn man dann seinen ersten Body auf ihn legt, ist es unfassbar, das er mal so klein war! Er müsste jetzt fast neun Kilo wiegen, bei der Geburt wog er 3195 Gramm... Er war so winzig! Und nun wächst und wächst und wächst er... Übrigens gibt es zwei Sorten von Babykleidung. Nein, ich rede hier nicht von Junge und Mädchen. Ich rede von normal gebaut und dick. Ja. Dick. Ich habe ja vorab auf einem großen Kinderflohmarkt für Kai geshoppt, somit hatten wir wirklich eine große Bandbreite an Marken und Läden. Was soll ich sagen... Also Sachen von C&A sind eher für dicke Kinder. Pullis sind breiter als länger. Auch die Bodys und Strampler sind ziemlich breit, aber in der Länge viel zu kurz. Kai hatte zwei Schlafanzüge, aber die angegebene Größe überbot seine Aktuelle um zwei Nummern! So war es auch mit vielen anderen Herstellern. Einzig H&M hat etwas für normal gebaute Babys, wie mir scheint. Das Verhältnis stimmt, egal ob Body, Pulli oder Schlafanzug. Aber grade hier wird natürlich extrem nach Junge und Mädchen produziert. Aber egal, Kai wächst bunt auf, er hat von allen Farben etwas im Schrank. Auch rosa. Aber selbst wenn er nur gelb trägt, halten ihn alle für ein Mädchen. Finde ich ehrlich gesagt ziemlich bescheuert. Warum soll ich mein Kind nur in schwarz grau blau kleiden, damit es als Junge erkenntlich ist? Ich will doch nicht so ein tristes Bild haben, wenn ich mein Kind ansehe. Farben sind für alle da!

16. Frauenärztin, Hebamme und Rückbildungskurs
In der Zeit nach der Geburt kam meine Hebamme anfangs jeden Tag, danach alle zwei bis drei Tage nach mir und Kai schauen. An dieser Stelle sei gesagt, dieser Beruf ist so unglaublich wichtig! Jede Schwangere und frischgebackene Mutter hat ein Recht auf eine Hebamme und sollte auch eine zur Seite stehen haben! Sie schaut nach der körperlichen Verfassung von Mutter und Kind; entwickelt sich die Gebärmutter gut zurück? Ist alles okay mit dem Wochenfluss? Wie klappt es mit dem Stillen? Wie entwickelt sich das Kind? Gibt es Auffälligkeiten? Und wie ist die seelische Verfassung der Mutter? Kommt der frische Papa mit allem zurecht?
Hebammen sind so wichtig! Umso trauriger, das eine Hebamme beruflich immer auf der Kippe steht, denn die Versicherung ist sehr teuer, allein deswegen bieten so gut wie gar keine mehr Hausgeburten an – es ist für sie schlichtweg nicht mehr bezahlbar. Also falls ihr mal die Möglichkeit habt, mit eurer Unterschrift Hebammen zu unterstützen, dann tut es bitte!
Im Gegensatz zum Kurs vor der Geburt war der Kurs nach der Geburt echtes Work out! Für die, die es nicht wissen: im Rückbildungskurs macht man diverse sportliche Übungen, um die Muskulatur in Beckenboden und Bauch wieder zu stärken. Durch die Schwangerschaft schieben sich die Bauchmuskeln seitlich ab, das Becken lockert sich für die Geburt und natürlich haben die Muskeln unter der Geburt so viel zu leisten, das sie danach erst einmal geplättet sind. Es gibt Frauen, die haben nach der Geburt Schwierigkeiten, beispielsweise beim Wasser lassen. Es fühlt sich auch komisch an, weil man im ersten Moment nicht genau spürt, ob man nun anspannt oder entspannt. Recht grotesk, wenn man auf dem Klo sitzt und schon im Kopf beginnt, mit der Blase zu reden, von wegen mach schon. Ein bisschen wie bei Kill Bill. 'Wackel mit dem großen Zeh!' Zum Glück hatte ich nur einmalig dieses innere Gespräch mit meiner Blase. Mir tun die Frauen leid, die längerfristig Probleme haben, die bei jedem Nieser Angst haben, das sie ein paar Tropfen verlieren könnten. Ich glaube das ist ein unschönes Thema, was von keinem gerne angesprochen wird, wenn es ums Kinder kriegen geht. Zumindest hat mir nie jemand davor erzählt. Aber so ist es ja immer mit den nicht so tollen Seiten eine Sache.
Der Kurs war jedenfalls toll, die Hebamme, die ihn führte, baute bei jeder passenden Übung das Baby mit ein. Wie ich erfahren habe, ist das nicht der Normalfall. Viele Rückbildungskurse sind nur für die Mutter gedacht, das Baby soll zuhause bleiben. Aber warum Mutter und Kind trennen? Unsere Hebamme sah es genauso und dafür waren wir ihr alle sehr dankbar. Und die Kinder wohl auch, sie wurden schön hin und her geschaukelt und durften die Gewichte sein, die wir hin und her heben mussten. :)

17. Das Geschlecht des Kindes
'Oh guck mal, ein kleines Mädchen!'
Möööp! Falsch, es ist ein Junge. Ein Junge, der alle Farben trägt. Ich sehe, wie bereits erwähnt, nicht im entferntesten ein, mein Sohn nur in dunklen Farben zu kleiden. Und ich schwimme auch gegen den Strom der Bagger und Autos. Die gibt es nämlich gar nicht bei uns. Und keine Teddys, ich hasse Teddys. Dafür gibt es Hasen. Anscheinend ein Tier nur für Mädchen, laut Kinderabteilung. Aber wir haben viele Motive aus Tierwelt und Natur. Für mich zählt: natürlich, bunt, abwechslungsreich und frei von irgendwelchen Merchandising.

12. Was brauchen wir und was nicht?
Man merkt ziemlich schnell, wenn noch etwas fehlt in der Ausstattung. Wir merkten schnell zehn Spucktücher reichen nicht, wenn wir keine halben Maschinen anstellen wollen. Und wir mussten ein paar Tage nach der Geburt für Kai Klamotten in Größe 44 kaufen, weil er so winzig war. Leider sind viele der Dinge beim Waschen eingelaufen in der Länge. Vor allem Dinge von Dimo und C&A. Breiter als länger, wie schon beschrieben...
Aktuell merken wir, das neun Langarmbodys, drei Strampler und zwei Pumphosen nicht reichen. Das Wetter ist mal warm, mal frisch. Wir stocken also auf mit Kurzarmbodys und ich nähe noch ein paar Strampler und kurze Pumphosen. Man lernt immer dazu, zusammen mit dem Kind. Denn man kann schlecht sagen, in der und der Größe brauchst du mehr! Wir hatten mit Kai in den ersten Monaten mit zehn Bodys zu viel. Eine andere Mutter aus dem Kurs hatte mit zwanzig viel zu wenig, weil ihre Tochter so viel spuckte. Es kommt also immer aufs Kind an.

13. Schnuller oder nicht Schnuller, das ist hier die Frage!
Kai ist kein Schnullerkind, definitiv nicht. Er nimmt ihn zum Einschlafen, aber es ist kein Drama, wenn er ihn des nachts verliert. Selbst wenn er aufwacht und ihn nicht findet, er pennt auch so weiter. Tagsüber lässt er ihn auch links liegen, der Schnuller ist nicht wichtig. An den Fingern nuckelt er nicht wirklich. Gerade sprießt wohl sein dritter Zahn, da kaut er gerne mal auf den Fingern rum, aber das wars dann auch schon.

14. Wohnung kindersicher machen
Ja, in der neuen Wohnung sind in fast allen unteren Steckdosen Kindersicherungen. Und zur Küche gibt’s ein Türgitter. Aber eher aus Bequemlichkeit, weil ich vermeiden will, das er mir später die Schränke ausräumt. Ist ja simpler, eine Barrikade zu haben, als jede einzelne Schranktür zu sichern. ;)

15. Leben
Aus Warten wird Leben – wir genießen es, nun Eltern zu sein. Jeder Tag beginnt für mich mit einem breiten Lächeln, das mir entgegen gebracht wird. Und mittlerweile ruft er auch 'Mamamama!', ein tolles Gefühl! Er bringt uns zum Lachen, er macht uns Kopfzerbrechen und ab und zu hat man auch Angst und weint einmal wegen ihm. Er lacht über jeden Mist, du rufst laut Buuu und er kringelt sich weg! Gleiches, wenn du auf den Tisch haust und Bumm schreist. Es amüsiert ihn herrlich! Die simpelsten Sachen findet er urkomisch und lacht, er lacht insgesamt sehr sehr viel! Aber ja, wenn eine Impfung kommt, dann muss auch ich weinen, mir tut es wirklich weh, aber es muss halt sein. Und auch der Papa leidet, wenn Söhnchen das erste Mal vom Sofa rollt, er ihn nicht mehr zu fassen bekommen hat und er anschließend dreißig Zentimeter tiefer auf dem Boden liegt und weint. All das gehört dazu und formt uns als Familie und ihn als Mensch.
Für uns ist es auch wichtig, das er die Welt entdecken und sich ausprobieren darf. Da kommen dann schon mal ein paar Beulen zusammen. Aber dadurch lernt er, wie er sich bewegen muss. Es ist toll zu sehen, wie schnell er lernt! Da rutscht er beim Baden in der Wanne weg und landet platschend im Wasser – ab da hat er gemerkt, er muss sich langsam runter hocken. Und auch wenn er erst acht Monate alt ist, hat er schon eine gewisse Selbstständigkeit. Ich hebe ihn erst aus dem Bett, wenn er am Gitter steht. Das weiß er und wieso sollte er seine erworbenen Fähigkeiten auch nicht einsetzen? :)
Wenn es dann zum Essen in die Küche geht, krabbelt er mir hinterher – selbst ist der kleine Mann! Und auf diese Art und Weise erschließt er sich die Welt und erheitert uns! :)

Donnerstag, 27. Juli 2017

Vom Hoodie zum Rock und Strampler

Es war einmal ein noch sehr gut erhaltener, fast neuwertiger Hoodie, der von jemand anderem in meiner Verwertungskiste landete. Vor über ein oder zwei Jahren zauberte ich aus seiner unteren Hälfte einen Rock - nun hatte für die Ärmel das Stündchen geschlagen! ;)









Der Stoff ist so schön weich und kuschelig, einfach perfekt für einen flauschigen Strampler! Da ich von dem Walstoff nur noch minikleine Reste hatte, war er prefekt dafür geeignet! Und oh Ironie des Schicksals: es waren die allerletzten Druckknöpfe, die ich verarbeitet habe! Heute sind wir den vierten Tag über den Entbindungstermin rüber. Ich kann also erstmal keine Sachen mit Druckknöpfe mehr nähen, denn in den Stoffladen schaffe ich es auch nicht mehr! Ich hoffe also, das Baby sich von diesem Zeichen beeindrucken lässt und sich nun endlich auf den Weg macht! :)

Dienstag, 4. Juli 2017

Was alles in der Schwangerschaft passiert

...und mit der Entwicklung eines ungeborenen Lebens eigentlich gar nichts zu tun hat

Heute sind es noch genau 19. Tage bis zum errechneten Entbindungstermin. Für mich ein passender Augenblick, um mal auf die vergangenen Monate zurück zu blicken und über Dinge zu schreiben, die ich erlebt habe und von denen ich erzählen will.

1. Bevormundung/Besserwisser
Konnte ich schon vor der Schwangerschaft überhaupt nicht leiden. Aber sobald dein Umfeld weiß, du bist schwanger, ist garantiert jemand dazwischen, der alles besser weiß! Plötzlich wirst du behandelt wie ein kleines Kind, das von Nichts eine Ahnung hat und dann drückt man dir ohne zu Fragen Meinungen auf, die du tunlichst befolgen sollst, damit du auch alles richtig machst. Was du hast dies oder das gemacht?! Geht gar nicht, das ist viel zu gefährlich!
Ich bin nicht schwer krank, ich bin schwanger! (Und selbst wenn man schwer krank ist, muss man niemanden so behandeln!)
Eine weitere Stufe davon ist die Person, die deine Fähigkeiten und Vorstellungen rund um das Kind jetzt schon in Frage stellen. Ja, ich will mein Kind nicht in die Krippe geben. Punkt. Ist ja die Entscheidung von Fabian und mir. Wieso zum Teufel muss ich mich dann belächeln lassen und mir anhören, das auch ich mein Kind garantiert in die Krippe gebe, ich würde ja schon merken, das ginge nicht anders. Und das auf einer Art, als wäre ich wieder dieses kleine dumme Kind und die Person mit der Aussage wüsste das einzig Richtige. Mag ja sein das es für diese Person die richtige Entscheidung war, unsere ist es nicht! Und es wäre toll, wenn man Leuten trotz Schwangerschaft und baldiger Elternschaft den Respekt entgegen bringt wie vorher, nämlich deren Einstellungen zu akzeptieren.

2. Übermütter und Untermütter
Mit Beginn der Schwangerschaft schaut man sich gerne mal nach Gleichgesinnten um. Natürlich baut sich ein unglaublicher Redebedarf rund um dieses Thema auf, aber damit muss ich ja nicht mein gesamtes Umfeld zutexten, zumal ich in unserem Freundes- und Bekanntenkreis ja so ziemlich die Erste bin. Was liegt also näher, als einfach mal auf Facebook seine Fühler auszustrecken. Auch für Oldenburg gibt es eine Gruppe für Schwangere und Mütter. Klingt erst einmal gut, also rein ins Getümmel.
Oh mein Gott.
Ich befasse mich echt gerne mit der Thematik rund ums Kind, mein Job ist darauf ausgelegt, aber was ich da erlebt habe, schlägt dem Fass den Boden aus. Denn tendenziell befinden sich fast nur zwei Arten von Müttern in dieser Gruppe: die absoluten Übermütter, die ihre Kinder auf keinsten Fall impfen lassen wollen, diese quasi bis zur Einschulung stillen und sie überall hin kutschieren. Das ganze natürlich eingepackt in Luftpolsterfolie. Das Kind als allerheiligstes Prinzchen und Prinzesschen (gibt es das Wort überhaupt?). Und dann ist da das passende Gegenstück, das in dieser Gruppe täglich bei den belanglosesten Sachen nach Rat sucht. Bei Dingen, die so offensichtlich sind. Mütter, die einfach keine eigene Meinung haben und nach Bevormundung suchen, die ohne absolut nicht überlebensfähig erscheinen.
Der Anteil an normalsterblichen Müttern ist ziemlich gering – und die schreiben dort auch wenig, sodass ein Austausch unter Gleichgesinnten wirklich sehr sehr schwer ist. Aber immerhin: ich habe eine einzige gefunden! Und mit der lässt sich herrlich über alles reden. Aber auch über nicht babyrelevante Themen. Die Gruppe habe ich übrigens schnell wieder verlassen. Es war durchaus amüsant, sich diese hitzigen Diskussionen durchzulesen, aber irgendwann schüttelt man doch nur noch mit dem Kopf. Nein danke, das brauche ich dann doch nicht. :)

3. Freundschaften
Oh ja, auch hier tut sich was. Und das merke ich auch. Die Reaktionen auf meine Schwangerschaft waren unterschiedlich. Klar freut sich der andere mehr, der andere weniger für mich. Das liegt nicht nur daran, ob derjenige für sich selbst Kinder als Last oder als eine schöne Erweiterung seines Lebens ansieht, sondern auch am Charakter. Die eine Freundin freut sich wirklich und sagt das auch, während die andere mir per Whats App ins Ohr brüllt vor Freude. Die eine fordert jeden Sonntag ein Bauchbild und fragt wie es 'uns' geht, die andere fragt, wie es mir geht. Alles ist toll. Denn nur weil ich schwanger bin und bald Mutter, bin ich ja mehr als nur das. Ich finde es auch schön, wenn man nur nach mir fragt und ich mit Freunden über anderes reden kann, als Babykram. Nur weil sich da bald etwas sehr in meinem Leben ändert, habe ich ja nicht das Interesse an anderem verloren. Aber wissen das auch die anderen? Das frage ich mich manchmal. Ich hoffe sehr, keine Freundschaft zu verlieren, nur weil ich ein Kind bekomme. Es ist leider oft der Fall bei frisch werdenden Eltern, das sie kinderlose Freunde verlieren, nur weil die Wege sich nicht mehr so sehr überschneiden wie zuvor. Noch sehe ich keine Probleme und ich hoffe das bleibt auch nach der Geburt so. Ich habe noch immer meine ganzen Lolitakleider und will sie weiterhin ausführen, ich will auch weiterhin zocken, Fotos machen oder etwas unternehmen. Das wird zwar erst einmal schlagartig weniger, aber mich gibt es immer noch! Also vergesst mich nicht! :)

4. Gesprächsthemen
Natürlich ändern sich diese! Egal mit wem man spricht, mit wachsender Kugel kommen da interessante Gespräche zustande. Da redet man darüber, das man den Bauchnabel viel besser sauber machen kann, seitdem der Bauch großer wird. Beine rasieren wird hingegen immer schwieriger und erinnert an einen Yoga-Kurs in der Dusche. Und wie fühlt es sich eigentlich an, wenn sich da etwas in dir bewegt? Schön ist auch, wenn jemand danach fragt, wie sich denn Senkwehen anfühlen. Und du es deinem gegenüber schamlos beschreiben kannst. Und derjenige wiederum darauf eine Frage stellt. Sich auf diese Art und Weise mit etwas auseinander zu setzen, finde ich toll und zeigt, das auch trotz der Schwangerschaft die Art der Gespräche unter Freunden gleich bleiben kann. Denn wo kann man so gut ungehemmt über etwas reden, wenn nicht bei Freunden?

5. OMG ein Kind! Die Dramateure
Mit Verkündung der Schwangerschaft bricht anscheinend die Welt zusammen. Oder zumindest ist der Weltuntergang nun auf einen Termin fest gelegt. Eigentlich passt das fast in die Kategorie Bevormundung/Besserwisser, aber der dramatische Auftritt erfordert einen eigenen Part. Haben wir uns das gut überlegt? Wo soll das ganze Babyzeugs hin? Wieso sind wir so gelassen in unserer Planung?
Andere haben es natürlich viel viel besser durchdacht, aber wir schießen ja direkt ins Blaue! Mit jeder Erweiterung der Erstausstattung kommen neue dramatische Szenen, egal worum es geht. Da fragt man sich echt, ob sich das Gegenüber wirklich für uns freut. Und es ist egal, was man macht, es scheint nie richtig zu sein. Angst vor dem Müllberg wegen den Windeln? Könnte man ja eigentlich als abgewendet ansehen, wir nehmen ja Stoffwindeln. Aber um Himmels Willen, wo wollen wir denn die trocknen und dieser Aufwand wegen Wäsche waschen... Mittlerweile mache ich es wie die Queen: lächeln und winken. Anderes hilft nicht.

6. Streichelzoo
Ein Punkt, der mich wirklich wirklich in Rage bringt! Mag sein das ich durch meine Vergangenheit die eine oder andere Macke habe, aber ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn man mich einfach anfässt. Ich hab durch den 'Erwerb' eines Babybauches doch nicht meine Persönlichkeitsrechte abgelegt! Und ich denke jedem sollte klar sein, das man einen Menschen nicht ungefragt an den Bauch packt. Egal ob Babybauch oder nicht, das ist einfach eine Grenzüberschreitung. Klar gibt es sehr enge Freunde, bei denen hätte ich echt kein Problem damit, wenn sie es täten. Aber da sind die Beziehungen zueinander auch ganz anders. Wenn ich mit einer Freundin beim Cosplay schon in viel engeren Posen Fotos gemacht habe und eine enge Freundschaft besteht, dann darf sie das natürlich. Aber das weiß diese Person dann garantiert auch. Aber von Menschen angefasst zu werden, mit denen man nicht so eng ist, ist für mich eine Frechheit!
Wenn sowas für mich ok ist, dann lade ich gerne auch mal jemanden ein, die Hand auf den Bauch zu legen und Babys Tritte zu fühlen. Es ist auch toll, wenn man dieses Gefühl mit jemandem teilen kann. Aber schlussendlich ist es mein Körper und über den bestimmte ich.

7. Muttergefühle?
Na aber logo kommen die, zumindest bei mir, je näher der Entbindungstermin rückt. Wer mich kennt der weiß, wie lange ich mir das schon wünsche. Ich brauche kein großes Auto zum glücklich sein, ich wünsche mir eine Familie. Aber das macht mich noch lange nicht zur Übermutter, möchte ich an dieser Stelle sagen. Auch wenn der eine oder andere das bei den nächsten Sätzen vielleicht denkt.
Denn was mir jetzt schon übel aufstößst, sind Aussagen wie „Ich freu mich schon so aufs Babykuscheln!“ oder „Wir passen gerne mal auf das Kind auf!“.
Nein Leute, das sind Dinge, die ich nicht hören will. Das sind Dinge, die dazu geführt haben, das ich folgendes Gefühl entwickelt habe: niemand fässt mir unser Kind ungefragt in der ersten Zeit an. Es ist ähnlich wie beim Thema Streichelzoo, ich fühle mich arg bedrängt. Vielleicht ist es für einige nicht nachvollziehbar, vielleicht hab ich Trennungsängste wegen dem Verlust von Thomas. Aber ich fühle mich bei solchen Aussagen sehr unwohl und quasi dazu gezwungen, jemandem mein Kind zu geben. Dabei ist es noch nicht einmal da.
Ein Thema was daran anhaftet, ist für mich das Rauchen. Natürlich will ich nicht im Rauch sitzen, ich will mein Kind schützen, um jeden Preis. Und ich finde es schade, das es für viele nicht selbstverständlich ist, in Gegenwart einer Schwangeren nicht zu rauchen. Egal ob in geschlossenen Räumen oder draußen. Eine Schwangere sollte sich darüber nicht den Kopf zerbrechen müssen.
Ebenso mag ich die Vorstellung nicht, das jemand frisch vom Rauchen kommen könnte und Kontakt zu unserem Kind hat. Rauchen ist schädlich und Nikotin haftet auch nach dem Rauchen an einer Person. Ich will nicht das unser Kind mit diesem Gift in Berührung kommt, denn nichts anderes ist Nikotin und dieses kleine Wesen hat sich garantiert nicht dafür entschieden, mit diesem in Berührung zu kommen. Aber es ist unglaublich schwer, einen Raucher darauf anzusprechen, denn man will diese Person ja auch nicht kränken. Aber auf der anderen Seite will ich nur das Beste für dieses kleine neue Leben. Und das ist weder Asthma, Krupp-Husten oder andere Atemwegserkrankungen und Allergien. Das eine Schwangere sich darüber den Kopf zerbricht, finde ich traurig. Aber ich möchte es auch einfach mal aussprechen. Und auch ein Dank an die Raucher, bei denen ich mir überhaupt keine Gedanken machen musste, die es als selbstverständlich angesehen haben, nicht in meiner Gegenwart zu rauchen.

8. Beschäftigungsverbot – sie hat jede Menge Zeit
Ja ich hatte jede Menge Zeit. Nicht jede Schwangere wird ins Beschäftigungsverbot geschickt. Ob man von Glück reden kann, muss jeder selber entscheiden. Denn es gibt auch oft Momente, in denen ist einem so furchtbar langweilig! Auf der anderen Seite war es gut, das ich nicht mehr arbeiten musste. Die ersten drei Monate war mir meist die ganze Zeit flau, ich habe vier Kilo abgenommen. Mein Kreislauf war auch nicht sehr nett zu mir. Die liebe Anni hats erlebt, als ich ohnmächtig vor ihr lag. Nicht das tollste Erlebnis für alle Beteiligten.
Dafür konnte ich die Zeit gut nutzen für Dinge, die ich unbedingt vor der Geburt fertig haben wollte. Dinge, die nichts mit dem Baby zu tun haben. Zum Beispiel alle Kinderfotos von Thomas und mir endlich mal zu sortieren und einzukleben. Dazu noch die Fotos, die bis in die Zeit meiner Ururoma zurück reichten. Es passte also sehr gut, das ich Zeit hatte. Denn diese Aktion hat viele Tage verschlungen!
Auf der anderen Seite hatte ich dadurch auch viel Zeit, um für das Baby zu nähen, zu werkeln, zu organisieren. Und somit nochmal Zeit für meine Hobbys zu haben, die mit der Geburt fürs Erste in den Hintergrund treten.
Wie Susi sagte, ich sollte alles machen, jede Minute nutzen für das, was später einfach nicht mehr drin ist. Und ich soll mich dafür nicht schämen, Zeit zu haben. Denn die hab ich später nicht mehr.


Dinge, die etwas mit der Entwicklung eines ungeborenen Lebens zu tun haben

Irgendwie muss der Punkt noch dazu. Gibt es doch einiges zu erwähnen, einfach weil ich es erwähnenswert oder schlichtweg lustig finde.

1. Schlaf
Ich habe seit Beginn der Schwangerschaft keine Nacht mehr durchgeschlafen. In den ersten drei Monaten bin ich fünf bis acht mal die Nacht hoch, um aufs Klo zu gehen. Für drei Tröpfchen. Oder weil ich Hunger hatte. Ich hatte zwar eh die Zeit, um jeden Tag lange auszuschlafen. Aber ich hab diese Zeit auch gebraucht, um insgesamt auf die Stunden Schlaf zu kommen, die ich vorher hatte.
Und ich habe viele Milchschnitten gegessen. Unendlich viele Milchschnitten. Jede Nacht stehe ich vor dem Kühlschrank, mittlerweile ist es nur noch eine pro Nacht. Aber wie viele ich zu Beginn pro Nacht gegessen habe, weiß ich nicht. Ferrero hat wirklich sehr sehr gut an mir verdient. Und ich bin froh, das man Milchschnitten im 10er-Pack kaufen kann. :)

2. Bewegungslegastheniker
In unseren Zockerkreisen sind das Leute, die einfach zu blöd sind, rechtzeitig aus der Schadens-Fläche eines Gegners rauszugehen.
Ja, auch ich bin ein Movelegastheniker geworden mit zunehmendem Bauchumfang. Ich kann mir selbst nicht mal mehr die Fußnägel schneiden, dafür kriege ich die Füße nicht mehr im passenden Winkel an mich rangezogen. Ich hocke mich komplett hin, um etwas aufzuheben und wenn ich aufstehen will, überlege ich mir das sehr genau. Denn es ist jetzt zum Ende hin einfach nur noch anstrengend! Vorallem aus dem Liegen hochzukommen ist ein Kraftakt! Den Bauch hin und her verlagern, die Beine irgendwie aus dem Bett schwingen und auf der Bettkante dann erst einmal pausieren. Es hat schon fast etwas von einem Sumoringer, wenn man sich dann mit den Händen aufgestützt auf den Knien in die Höhe begiebt. Ebenso langsam bin ich, wenn ich mich ins Auto setze oder wieder aussteige. Besonders dramatisch: wenn mir was in den Fußraum fällt, komme ich einfach nicht mehr dran, da kann ich noch so gut versuchen den Bauch zwischen den Beinen zu parken, keine Chance das Vermisste zu ergreifen!

3. Essen
Nein, ich habe keine merkwürdigen Kreuzungen von Nahrungsmitteln zu mir genommen, auch habe ich nicht für zwei gegessen. Ich habe in den letzten Monaten wie schon erwähnt sehr sehr viele Milchschnitten gegessen... Die Zahl dazu wäre wirklich interessant! In den ersten Monaten habe ich kaum Süßes genascht, weshalb ich wohl auch so abgenommen habe. Eher viel Salat mit Tzatziki, jeden Tag eine große Portion. Der wurde nach ein paar Monaten von einem Obstsalat abgelöst, den ich mit Vanillejogurt futter. Auch in diesem Moment.
Was zum Thema Essen viel eher zu erzählen ist, ist die Schwierigkeit der Portionen zum Ende der Schwangerschaft hin. Da ist einfach kein Platz mehr für eine normale Portion Spagetti oder zwei Scheiben Brot! Erst nach ein paar Tagen Senkwehen war endlich wieder so viel Platz, das ich jetzt wieder eine Mahlzeit essen kann, ohne 20 Minuten später wieder was essen zu müssen.
Cool finde ich auch immer die direkte Reaktion des Kindes. Der Zuckerspiegel im Blut steigt an und zack, wird im Bauch Party gemacht! Hier ein Fuß, da ein Knie und dann nochmal so richtig doll den Kopf auf die Blase drücken, ja! Schön, das es dir gut geht, Kind! ;)

4. Kleidung
Irgendwann kommt der Moment, da ist der Kleiderschrank für einen faktisch leer. Obwohl er randvoll ist. Aber bauchfrei will man ja nicht rumrennen. Und nicht jeder Rock sieht mit Watschelgang toll an einem aus. Ich hab mir genau drei Teile neu gekauft und extra bestellt. Dazu einen kleinen Schwung an gebrauchten Oberteilen von verschiedenen Flohmarktseiten im Netz. Davor war ich in Läden, wurde aber bitter enttäuscht. Entweder waren die Teile im Stil Kartoffelsack, das wirklich jede, egal welche Körpergröße und Proportionen sie hat, wie eine unförmige Kartoffel aussah. Oder die Sachen waren im Stil Wurstpelle, super eng und darauf bedacht, wirklich jede Kurve am Körper zu betonen. Ich habe nichts gesehen, was einfach mal der Figur und der Kugel schmeichelt und schön aussieht... Die Farbauswahl war auch ziemlich bescheiden, es war eigentlich alles schwarz, grau und dunkelblau. Toll. Nicht. Da bin ich sehr froh, gebraucht und auch noch günstig viel schöneres gefunden zu haben, vieles ist nicht mal Umstandsmode, es sind einfach gut geschnittene Tops und Tuniken. :)

5. Toilettengänge
Man rennt viel, man rennt oft, man rennt tags und nachts. Und das gerne mal für drei Tröpfchen. Anfangs war ich davon genervt, immer dieses hin und her für praktisch nichts! Irgendwann ist es zur Gewohnheit für mich geworden... Ist halt nicht viel Platz im Bauch!

6. Hormone
Hm... Ich kann jetzt nicht bestreiten, das ich keine Hormonbombe während der Schwangerschaft bin. Ich hatte keine Ausraster oder sonstige Aussetzer aufgrund von Hormonen. Naja. Bis auf einen. Zum Thema 'Jeder will das Baby mal auf dem Arm haben'. Das Thema hab ich ja schon angesprochen. Da war ich echt fertig mit den Nerven, ich hab mich so bedrängt gefühlt, das ich irgendwann zuhause saß und geheult habe. Und Fabian konnte es nicht nachvollziehen. Schwangerschaftshormone? Keine Ahnung. Aber ich will erst mal eine Bindung zu meinem Kind aufbauen, bevor ich es irgendwem auf dem Arm gebe oder gar zum Babysitten abgebe.

7. Die wachsende Kugel und die Kindsbewegungen
Ich finde es beeindruckend, diese Entwicklung zu sehen. Der Bauchumfang wird immer größer, alle paar Wochen messe ich nach. Aktueller Stand auf Bauchnabelhöhe: 109 Zentimeter!
Auch der Bauchnabel verändert sich. Wirklich rausgeploppt ist er bei mir nicht. Er ist nicht mal wirklich draußen. Aber er wird flacher. Und wie schon erwähnt, was für viele vielleicht peinlich wäre zu sagen: man kann ihn dadurch viel besser sauber machen.
Die Bewegungen vom Baby sind irgendwann deutlich zu sehen. Da wache ich morgens auf, schaue an mir runter und irgendwie sieht der Bauch seltsam verformt aus. Klar, das Kind hat sich nur auf eine Seite gelegt. Links neben dem Bauchnabel ist es sehr hoch, rechts vom Nabel extrem abschüssig. Ein ulkiges Bild. Ebenso, wenn sich da plötzlich ein Fuß irgendwo am Bauch raus drückt und man eine Beule nach außen hat. Die Kugel ist keineswegs rund um die Uhr rund. Sie hat ziemlich oft Dellen und ist gerne in Bewegung. :D
Krass finde ich auch das Gefühl, auf der linken Seite oben einen Fuß zu spüren, während die andere Hand rechts unten am Bauch eine Faust spürt. Da nimmt man dieses kleine Würmchen in einem richtig intensiv wahr. Erinnert das jemanden etwa an Alien? Ich kanns keinem verübeln. Ich finde es cool!

8. Frauenärztin, Hebamme und Geburtsvorbereitungskurs
Alles Termine, die ich toll fand. Ultraschall ist super interessant, dann das erste Mal mit der Hebamme die Herztöne des Kindes abhorchen und zum Ende der Schwangerschaft hin dann der Geburtsvorbereitungskurs.
Zum Kurs mal näheres: nein, es wurde kein einziges Mal gehechelt oder sonstiger Mist gemacht, wie ein Laie vielleicht denken mag. Stattdessen wurde wunderbar erklärt, was man für den Rücken tun kann, wie die Geburt abläuft, was Frau tun kann, damit Baby sich gut ins Becken legt und wie man mit Schmerzen unter der Geburt umgehen kann. Und natürlich woran man alles denken muss: was braucht das Baby, was braucht die Mama, wie sehen die ersten Tage zuhause aus, worauf sollte man achten. Mir hats gefallen, auch wenn ich vieles einfach schon wusste.
Amüsanter hingegen war zumal der eine Abend, an dem die Männer dabei waren. Da taten sich wahre Abgründe auf! Fabian voll gechillt, aufmerksam und ruhig dabei. Alle anderen irgendwie jeder auf seine Weise unruhig, einer sogar sehr ängstlich. Da war die Angst, nicht rechtzeitig den Autoschlüssel zu finden. Oder gar Auto fahren zu können, wenn Frau meint, es gehe los! Aber auch einige Frauen hatten Ängste. Angst, das Baby an den Brusthaaren des Mannes ersticken könnte, wenn es auf seiner Brust liegt. Ja, richtig gelesen. Manche macht sich deswegen Sorgen. Oder das man im Krankenhaus wie Schlachtvieh behandelt und einem das Kind ohne zu fragen per Kaiserschnitt entrissen wird. Viele Fragen zielten darauf ab, einen ganz genauen Zeitpunkt zu ermitteln, wann man denn nun ins Krankenhaus fahren sollte. Aber Geburt lässt sich halt nicht genau terminieren, ebenso wenig sind die Vorzeichen bei jeder gleich. Doch das es nichts Handfestes gab, woran man sich orientieren konnte, hat meinem Eindruck nach zufolge einigen Frauen schwer im Magen gelegen. Ist vielleicht ein Problem der heutigen Zeit, in der alles in festen Abläufen geregelt ist.
Was mich hingegen erschreckt hat, ist das Unwissen über die eigene Biologie. Wisst ihr, was mit dem Ende der abgeschnittenen Nabelschnur passiert, das zur Mutter geht? Ich hoffe doch sehr, das es die Frauen wissen... Im Kurs war es einer nicht klar. Lernt man sowas nicht in der Schule? Ich war auf der Hauptschule und dort war es Unterrichtsinhalt, wie ein Kind sich entwickelt, bis es auf die Welt kommt, der gesamte Vorgang! Und das gehörte nicht mal mehr zum Sexualkundeunterricht, den einige Eltern so gefürchtet haben. Ich kann diese Unwissenheit nicht nachvollziehen, vorallem wenn da eine junge Frau vor mir sitzt, die mit beiden Beinen im Leben steht.

9. Schwangerschaftsleiden?
Ich kann nicht wirklich über irgendwelche Probleme in der Schwangerschaft klagen. Ja mir war die ersten Monate immer flau, aber ich musste mich nie übergeben. Ich bin es halt langsamer angegangen und so war es ganz gut zu ertragen. Ich hatte kein Sodbrennen, keine Armee von Pickeln hat mich heimgesucht und Kopfschmerzen hatte ich auch nicht. Mein Kreislauf war mies zu mir, aber das war er ja schon immer irgendwie zu mir, vorallem wenn es draußen 25 Grad aufwärts hat. Die wenigen Tage, an denen es so richtig heiß war, kamen die ersten Wassereinlagerungen in den Beinen. Gesehen hat man das aber kaum. Aber die Beine waren plötzlich so schwer. Und seit diesen Tagen kann ich auch meinen Verlobungsring und meinen Ehering nicht mehr tragen. Zum Glück ist es nur minimal.

10. Übungs- und Senkwehen
Gehören eigentlich nicht zu Schwangerschaftsleiden meiner Meinung nach, sondern zu einer Schwangerschaft dazu. Und wie fühlen sie sich an? Übungswehen machen einfach nur einen harten Bauch. Plötzlich spürt man einfach, wenn man den Bauch berührt oder irgendwo mit ihm gegen kommt, das er steinhart ist. Seltsam, aber nicht schlimm. Senkwehen habe ich unterschiedliche erlebt. Keine war bis jetzt so, das ich sie als schmerzhaft betiteln würde. Einige haben echt mies gezogen. Es drückt halt nach unten, der Bauch wird spürbar hart, es zieht und brennt bei einigen. Zumindest fühlt es sich für mich so an. Und ihr könnt euch vielleicht vorstellen, das es nicht so schön ist, wenn die Umgebung um einen herum plötzlich so hart wird und einen nach unten schiebt. Folglich kommt nach jeder Senkwehe ein wahres Gewitter an Tritten, welch eine Unverschämtheit, einen hier einzukesseln!

11. Das Geschlecht des Kindes
Wir wollten wissen, was es wird. Ganz klar. Und wir wollten es niemandem sagen. Auch ganz klar. Warum? Zum einen sollte es unser Geheimnis sein, für die anderen eine Überraschung. Ist ja auch unser gutes Recht zu sagen, das wir es nicht sagen. Zum anderen hat es den positiven Vorteil, nicht mit rosa oder hellblau überschüttet zu werden! Denn was wir beide blöd finden, ist dieses krasse Geschlechter-Klischee. Warum zum Teufel muss für ein Mädchen alles rosa, Glitzer, Tüll und süß und bei einem Jungen alles dunkel, trist und mit Superhelden oder Treckern sein? Beides ist doof. Unserer Meinung nach. Wir haben schon Kleidung gekauft, bevor klar war, was es wird. Süße helle Pullis mit Tieren drauf. Ein cooler grüner Strampler mit Gozilla. Und ja, ich konnte mir nicht verkneifen, einen StarWars-Body mit Hose zu kaufen.... :)
Unser Kind hat praktisch jede Farbe. Außer rosa und hellblau.
Wenn wir gefragt werden, ob wir wissen, was es wird, antworten wir natürlich ehrlich und sagen: ja, wir wissen es. Und? Nein, wir sagen es nicht, es soll geheim bleiben. Viele akzeptieren das und fangen wild an zu raten, wieso es ein Junge oder ein Mädchen wird. Weil der Bauch so oder so ist, weil es mir so gut geht in der Schwangerschaft, oder oder oder. Aber es gibt auch wenige, die rollen mit den Augen, als wenn wir alberne Kinder wären. So schlimm das wir es nicht jedem auf die Nase binden? Geduld ist eine Tugend! Wir verraten auch nicht den Namen des Kindes. Nur so viel: es wird garantiert keinen Doppelnamen und auch keinen Zweitnamen geben! Und: unser Kind ist laut Untersuchungen gesund und entwickelt sich prächtig! Was will man mehr? :)

12. Was brauchen wir und was nicht?
Wow kann man viel Geld für ein Baby ausgeben! Und so viel unnützes Zeug kaufen! Wer reich werden will, sollte einfach etwas Stumpfes für den Babymarkt erfinden, er wird sicher Geld scheffeln!
Für uns waren einige Sachen klar, die wir brauchten. Und uns war klar, was wir nicht brauchten. Lustig war hierbei auch, das uns vieles fast zuflog. Der tolle Kinderwagen, neu 1000 Euro teuer, hat Fabian super günstig bei einem Kollegen abgekauft. Und mit super günstig meine ich 180 Euro für einen Kinderwagen mit zwei Aufsätzen, der praktisch neu ist. Ebenso lief es mit dem Maxi Cosi, den wir auf dem Babyflohmarkt gekauft haben. Neu mehr als doppelt so teuer. Und auch dieses Teil war nur ein halbes Jahr in Benutzung und wie neu. Kleidung habe ich viel selbst genäht, aber auch auf dem Flohmarkt haben wir uns mit drei Größen direkt eingedeckt. Netter Nebeneffekt ist auch, das sämtliche Schadstoffe aus den Klamotten schon raus gewaschen sind. Bin ich ein Öko? Das muss jeder für sich entscheiden. Denn wir haben uns auch für Stoffwindeln entschieden. Das war wohl der größte Kostenpunkt überhaupt! Den haben aber die zukünftigen Großeltern übernommen, als Geschenk für das Kind. Wer jetzt an altmodische weiße Stoffwindeltücher und Sicherheitsnadeln denkt, soll bitte mal Blueberry Stoffwindeln AiO googeln. Ja, sieht nämlich ganz anders aus. ;)
Ein Bett musste natürlich her! Und in der heutigen Zeit war Amazon dafür natürlich sehr praktisch. So haben wir nun ein Bett, das man in fünf verschiedene Varianten umbauen kann, aus Echtholz ist und uns nicht viel gekostet hat. Wir denken halt gerne praktisch. Darum haben wir uns gegen eine Wiege, einen Stubenwagen, eine Wippe und was es sonst noch so gibt, entschieden. Wir hätten nicht mal den Platz dafür!
Etwas anderes wichtiges waren für uns noch die Tragesysteme. Ich wollte unbedingt ein elastisches Tragetuch. Fabian hingegen war angetan von einem Tragegurtsystem. Fabi hat nun eine Manduca, die wir gestern noch von Susi abgeholt haben, mein Tragetuch kam grade an. Klar, wir hätten uns auch auf eines einigen können, aber so ein bisschen Extra wollten wir uns hierbei doch gönnen.
Eigentlich ist nun alles da, was wir brauchen. Ohne Teddy-Prints. Ich hasse Teddys. Und Babysachen sind ziemlich oft mit Teddys bebildert. Fürchterlich! Ebenso fürchterlich wie Plastikspielzeug, das blinkt und die schrägsten Töne von sich gibt. Wua!


13. Schnuller oder nicht Schnuller, das ist hier die Frage!
Nehmen oder nicht nehmen? Da kamen wir ganz schön ins Grübeln. Uns hat unsere Hebamme weiter geholfen, uns für einen Schnuller zu entscheiden. Denn einen Schnuller kannst du einem Kind leichter nur in gewissen Situationen zugestehen und wieder abnehmen, als einen Daumen! Und wie will man dem Kind später das Nuckeln abgewöhnen? Daumen oder gar die ganze Hand einbinden? Dann lieber einen Schnuller!

14. Wohnung kindersicher machen
Nö, haben wir nicht. Darüber haben wir nicht einmal nachgedacht. Wir haben das Wohnzimmer hörnchensicher gemacht. Und wie! Das führt zwar automatisch zu einer gewissen Kindersicherung, aber in erster Linie haben wir das Wohnzimmer beim Umbau so zurecht gemacht, das unser dickes Lieschen nicht alles zerstören kann und nicht überall ran kommt.
Den Gedanken an eine kindersichere Wohnung und deren Maßnahmen werden wohl erst kommen, wenn unser Kind mobil wird. Ein Türgitter haben wir allerdings schon. Eigentlich sollte es für die Treppe sein, wir wohnen ja oben. Es sollte unten hin. Damit nicht immer jeder direkt zu uns hoch kommt, ungefragt. Leider passt es nicht rein... Unsere Wohnung ist noch nicht sicher vor ungefragtem Besuch, darüber machen wir uns noch Gedanken.

15. Warten
Ein Dauerzustand seitdem wir den positiven Test haben. Und mit jeder Woche, jedem verstrichenen Monat werden wir ungeduldiger. Da piekst Fabian dann schon mal in den Bauch und sagt im Spaß: „Komm da raus!“
Noch sind wir zu zweit. Geändert hat sich jetzt schon viel. In unserer Wohnung, in unserem Leben, unserem Umfeld. Und bald beginnt ein neuer Abschnitt für uns, auf den wir uns so sehr freuen. Aber: es sind bis zum errechneten Entbindungstermin noch 19 Tage (23.7. ist ET). Vielleicht kommt es früher, vielleicht später. Nur 4% der Kinder kommen genau am errechneten Tag auf die Welt. Kaiserschnitte sind davon natürlich ausgeschlossen. ;)
Und wenn es dann soweit ist, erwartet nicht, das wir sofort mit Pauken und Trompeten aller Welt Bescheid geben. Wie immer gehen wir es ruhig und gelassen an. Aber ihr werdet es erfahren, wenn wir frisch und erholt von der Geburt sind und Zeit haben.
Und so warten Fabian und ich weiterhin, Tag für Tag..... :)

Donnerstag, 1. Juni 2017

Ein Mobile für das Krümelchen

Viele Dinge für unser Kind wollte ich selber machen, so auch ein Mobile! Ich bin absolut kein Fan von Plastikkram, was blinkt und piept und selber machen ist einfach viel toller als kaufen, finde ich! :)
Somit ist es auch ganz individuell und wie mein Mann so schön sagte: "Das hat ja Potential zum Familienerbstück!"



Die Idee für diese Art Mobile habe ich aus dem Netz, ich hab schon viele selbstgenähte Filzfigürchen gesehen, es ist einfach zu süß!

Was man dafür braucht, ist natürlich in erster Linie einen Plan - was und wie viele Figuren in welcher Größe will ich überhaupt am Mobile haben? Und wie soll die Aufhängung aussehen?

Material:
- Filz
- Nähgarn
- dickeres Garn zum Aufhängen der Figuren
- Watte
- Aufhängung (Ring oder Stern)
- Wolle oder anderen dicken Faden/Garn zum Aufhängen oder umwickeln

Ich begann also mit dem Zeichnen der Figuren... Anschließend ist es wie beim Nähen, übertragen, ausschneiden, zusammen fügen und vor dem Verschließen mit Watte etwas aufpolstern. Eine Figur nach der anderen. Ich habe mit Hand genäht, man könnte auch die Maschine nehmen. Mir wäre das allerdings zu fummelig und mit Hand nähen hat auch etwas Entspannendes. :)


Ein Fuchs musste natürlich unbedingt dabei sein! Ich liebe Füchse.... <3
Und so kam ich auch zu allen anderen Figuren, es sollte zum Thema Wald passen.


Auch ein Hase kam dazu! Wobei ich bei dem Hasen wirklich lange überlegt habe, welche Farbe er nun bekommt, ich wollte nicht zu viele Brauntöne einbauen, es sollte ja ausgewogen bunt sein.


Da der Hase cremefarben wurde, bekam die Maus weiß! Im Hintergrund der Vogel in braun-rot, der Schwanz der Maus, sowie die Füße vom Hasen habe ich mit Wollfädengemacht und mit eingenäht.


Auch bei der Schnecke sind die Fühler aus Wolle, den Schnörkel vom Schneckenhaus habe ich vor dem Zusammennähen auf beide Seiten aufgestickt.


Für meinen Mann kaum erkennbar aber ja, das ist ein Wolf und kein Fuchs! :D






Bäume, Blätter, einen Pilz und die Sonne kamen auch noch dazu. Alles schön aufgefädelt und an einen Holzring befestigt. Der Holzring ist übrigens der innere Ring eines Stickrahmens, da ich patu nirgends einen tollen Holzring gefunden habe. Aus Wolle hab ich die Aufhängung gemacht und zum Schluss den Ring mit der Wolle umwickelt, damit die Enden der Knoten verschwinden.


Und fertig ist das Waldmobile! :)
Ich bin sehr zufrieden und bin gespannt, was unser Kind davon hält. Da ich die Stickrahmen im Viererpack kaufen musste (aber dennoch sehr günstig, Amazon...), mach ich vielleicht noch eines über dem Wickeltisch... :)

Montag, 10. April 2017

Gefüllte Papierhasis für Ostern

Eine Idee, der ich auf Facebook begegnet bin und die mich sofort begeistert hat! :)



Sonst ziehen alle Hypes an mir vorbei, aber das fand ich direkt klasse, das ich es auch probieren wollte.
Einige nehmen durchsichtigen Stoff, andere dicke Klarsichtfolien, aber auch Backpapier und Butterbrotpapier wird genutzt.
Ich hab mich für Backpapier entschieden, braune Hasen sind auch toll und man kommt durchs Aufreißen schnell an den süßen Inhalt.



Erstmal musste eine Schablone für die Hasen her, das ging ziemlich flott und ist für mich kein Problem. Ich wollte einen hochkant sitzenden Hasen und hab mir einen aufgezeichnet. Das Backpapier doppelt falten, übertrgen und weiter gehts!





Am Puschel angefangen, hab ich einmal in die Runde genäht, bis ich wieder unten an den Füßen ankam.





Dann hab ich den Hasen befüllt. Ich hatte beim ersten Hasen echt Angst, dass das Papier einreißt, aber es ging sehr gut und es ist dabei auch nichts zerknittert.





Anschließend wird der Hase unten einfach zugenäht! Danach noch das überschüssige Papier umzu abschneiden und fertig ist der Hase! :)


Ich hab meine Hasen noch mit einfachen Schleifenbändern schick gemacht, ich freu mich schon jetzt sehr auf das Verschenken! :)